Der Verein „Hunde für Handicaps e.V.“ wurde 1991 als eine der ersten Ausbildungsstätten für Assistenzhunde in Deutschland gegründet. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, Hunde zu Assistenzhunden für und mit Menschen mit Behinderung auszubilden. Ein Assistenzhund wird so zu einem ständigen Begleiter und Assistenten für „seinen“ Menschen.

Bei der Ausbildung der Hunde wird größtes Augenmerk darauf gelegt, dass Trainer/innen Erfahrung und Wissen über den Alltag von Menschen mit Behinderung haben. So kennen und verstehen die Trainer/innen die Probleme und Hürden des Alltags von Menschen mit Behinderungen besser, da sie selbst mit Behinderungen leben oder im nahen Angehörigen- oder Freundeskreis Menschen mit Behinderungen haben.

Um Menschen mit Behinderung sorgfältig ausgewählte und gut ausgebildete Assistenzhunde übergeben zu können, werden die zukünftigen Assistenzhunde vom Welpenalter an in Patenfamilien liebevoll aufgezogen. Spielerisch werden ihre Talente gefördert und die Hunde erlernen in kleinen Schritten ihre zukünftigen Aufgaben. Wenn sie erwachsen, gesund und talentiert sind, durchlaufen sie im Verein die Spezialausbildung zum Assistenzhund. Besonders wichtig ist dabei, dass kein Hund im Training oder in seiner Rolle als Assistenzhund überfordert wird.

Mit ca. 2,5 Jahren werden die Hunde als sozial gereifte und emotional stabile Tiere mit ihren neuen Menschen geschult und in ihr Leben als Assistenzhund entlassen. Die Ausbildung der Hunde endet mit der Assistenzhund-Teamprüfung, die von einem/einer IHK-zertifizierten Prüfer/-in des Berufsverbandes für Hundeerzieher/-innen und Verhaltensberater/-innen (BHV) abgenommen wird.

Jasmin Stoiber, Vorstandsmitglied des Vereins „Hunde für Handicaps e.V.“, erklärt die Leitlinien der Vereinsarbeit und was ihren Verein auszeichnet:

„Unser Verein ist deutschlandweit tätig, hat ca. 80 Mitglieder und seinen Sitz in Berlin. In der fast 30-jährigen Vereinsgeschichte wurden bereits über 200 Mensch-Hund-Teams trainiert und knapp 50 Teams haben ihre Abschlussprüfung zum Assistenzhund-Team abgelegt.

Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Hunde zu Menschen mit Behinderung ziehen, die sich einen Hund als Freund und Helfer an ihrer Seite wünschen. Unsere Hunde sind Lebewesen, Freund und dabei auch noch „tierisch gute Helfer“! Wir sehen sie nicht als Hilfsmittel im technischen Sinne, wenngleich sie oft Hilfe und Unterstützung bieten, die viel besser, flüssiger, sympathischer und vor allem anpassungsfähiger „funktioniert“, als bei manchem technischen Hilfsmittel. Trotzdem kann man natürlich nicht erwarten, dass ein Assistenzhund immer „funktioniert“ und reibungslos reagiert. Wie jedes Lebewesen haben auch Assistenzhunde ganz hundespezifische und auch individuelle Bedürfnisse, und wenn diese nicht erfüllt werden, können sie ihre Arbeit auf Dauer nicht mit Freude leisten.

Dadurch, dass wir unsere Hunde durch positive Verstärkung trainieren, und genau schauen, welche Hunde für welchen Job geeignet sind und welcher Hund zu welchem Menschen passt, können wir mit Stolz sagen, dass das Leben für unsere Hunde ein riesengroßes, lustiges Abenteuer gemeinsam mit ihren Menschen ist. Sie lieben es mit ihren Menschen zu arbeiten. Im Gegenzug schulen wir die zukünftigen Assistenzhundehalter/-innen, dass sie sofort erkennen, wenn mit ihrem Hund etwas nicht in Ordnung ist. Selbstverständlich stehen wir dabei unseren Mensch-Hund-Teams ein Hundeleben lang zur Seite und haben jederzeit ein offenes Ohr bei Fragen und Problemen.

Unsere Assistenzhunde sind Türöffner im doppelten Sinne: Sie öffnen Türen zu Räumen und bieten dadurch mehr Unabhängigkeit. Aber auch zu anderen Menschen, denn plötzlich ist man nicht mehr die Person im Rollstuhl, die bemitleidet wird, sondern die Person mit dem Hund, der so Vieles kann und über den man ins Gespräch kommt. Dadurch rückt die Behinderung in den Hintergrund.

Was uns aus auszeichnet, ist die Liebe zum Hund. Ungeachtet von Behinderung, Alter, Mann, Frau oder Transgender, Sprache, Herkunft, Fitness, Jugend, Armut oder Reichtum, Bildungsgrad oder sonstiger Merkmale verbindet uns die Begeisterung für Hunde und das Leben mit Hund.

Wir bilden jeden Hund individuell für seinen Menschen aus – bei uns gibt es kein Schema „F“. So haben wir Hunde, die gelernt haben, die Toilettenspülung zu drücken, andere wiederum haben gelernt, den ClickVerschluss der Tupper-Dose zu öffnen, Kleidung auszuziehen, den Notruf zu betätigen oder aber die Waschmaschine auszuräumen. Wichtig ist, dass die Hunde ihren Menschen im Alltag genau dort helfen, wo diese Hilfe benötigen. Unsere Hunde sowie auch ihre Menschen sind Individuen. Ein jedes Team ist anders, und das macht es so besonders und anspruchsvoll.

Die Arbeit unseres Vereins wird durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und ehrenamtliches Engagement getragen. Wir erhalten keine Zuwendungen aus Bundes-, Landes- oder kommunalen Mitteln. Für Assistenzhunde, die keine Blindenführhunde sind, gibt es zudem keine Finanzierung als medizinisches Hilfsmittel. Die gesetzliche Krankenversicherung finanziert ausschließlich Führhunde für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen. Menschen, die mit anderen Behinderungen leben, haben keinen Anspruch auf Kostenübernahme für einen Assistenzhund.

Da wir keinerlei Zuwendung öffentlicher Mittel und unsere Mitglieder keine Kostenübernahme durch die Krankenversicherung bekommen, sind wir grundsätzlich auf Spenden angewiesen. Für uns unvorhersehbar erschwert sich unsere Situation aktuell durch die Corona-Pandemie, weil wir zum einen weiterlaufende Kosten haben, und zum anderen wegen den aktuellen Auflagen unsere Hunde nicht mit Menschen mit Behinderungen zusammen ausbilden dürfen. An die Möglichkeit zur Einarbeitung von angehenden Assistenzhund-Teams, den Mensch-Hund-Paaren, sind Kampagnen zur Spendenakquise gekoppelt, um die Kosten für die Aufzucht und Ausbildung der Hunde zu decken. Aufgrund der Corona-Pandemie sind derartige Kampagnen zur Spendenakquise derzeit leider kaum möglich.

Bisher konnten wir die Auswirkungen der Corona-Krise, die sich in plötzlich einbrechenden Spendeneinnahmen niederschlagen, nur durch Rücklagen des Vereins kompensieren. Wir haben es uns dennoch zum Ziel gesetzt, unsere Vereinshunde zu behalten und sie weiter auszubilden. Wenn wir den Unterhalt unserer Hunde nicht sichern könnten, bliebe uns nur, die Vereinsausgaben drastisch zu minimieren, was bedeuten würde, dass wir die vereinseigenen Hunde als Familienhunde und ohne Spezialausbildung abgeben müssten. Das wäre für die behinderten Menschen, die sich auf das Leben mit einem Assistenzhund freuen, jedoch sehr bedauerlich.“ – Jasmin Stoiber –

Wir von Relax-Biocare möchten gemeinsam mit euch, unseren Kunden, in dieser Corona-bedingt schwierigen Zeit einen kleinen Beitrag zur finanziellen Unterstützung der Arbeit des Vereins „Hunde für Handicaps e.V.“ und der Ausbildung von Assistenzhunden leisten! Deshalb werden wir 3% der Umsätze, die wir im Monat September über unserem Onlineshop erzielen, an diesen engagierten Verein spenden.

Weitere Informationen über Hunde für Handicaps e.V.

https://www.hundefuerhandicaps.de

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